Die BI Kornmarkt vor Ort


 

Skizze der Kornmarktbebauung

 

Pressemitteilung 20.06.2023

 

Fauler Kompromiss soll Bürger täuschen

 

Ring frei für die nächste Runde des Wittener Dauerthemas „Kornmarkt“ hieß es am letzten Donnerstag im großen Saal der Uni Witten Herdecke. In der öffentlichen Sitzung stellte die Stadtverwaltung Witten dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima den neuen Entwurf zu einer neuen Bebauung des Kornmarktes vor. Die Bürgerinitiative „Grüner Kornmarkt“ zeigte sich hiervon überrascht, hatte man ihr doch noch 2021 versichert, dass eine „Bebauung nicht mehr angedacht sei und das Bürgerbegehren der Bürgerinitiative „Grüner Kornmarkt“ aus 2021 somit hinfällig wäre“. (Mail der Stadt Witten vom 31.05.21).

 

„Nun soll also doch fast die Hälfte des historischen Platzes bebaut werden und das sogar fünfstöckig“, meint Dr. Kirsten Irle von der Bürgerinitiative. Irle weist darauf hin, dass damit eindeutig der Bürgerwille übergangen werde, der sich unter anderem in der Anzahl der Unterschriften für das Bürgerbegehren                „Grüner Kornmarkt“ aus 2021 zeige: Die Mehrheit der BürgerInnen will keine Bebauung. Auch persönliche Gespräche mit den BürgerInnen auf der Straße zeigten der Bürgerinitiative immer wieder, dass man sich einen grünen Ort zum Verweilen wünsche. Ganz zu schweigen von einer klimagerechten Ausgestaltung des Platzes, die angesichts düsterer Zukunftsprognosen bzgl. zunehmender Erwärmung der Innenstädte möglichst zügig umgesetzt werden müsste. Vor allem dem Kornmarkt kommt dabei eine strategisch wichtige Funktion zu.

 

Offenbar möchte man jedoch seitens der Stadt nicht davon abgehen, mit dem historischen Platz Geld in das Stadtsäckel zu spülen. Gründe, die dagegen sprechen, wurden auf der Sitzung vollständig ausgelassen. Einzig ein Antrag der Linken, der auf die klimaschädlichen Konsequenzen einer Bebauung ausführlicher aufmerksam machte, zeugte von detaillierterer Auseinandersetzung. Allerdings wurde dieser vom Ausschuss einstimmig abgelehnt.

Einstimmig angenommen wurde dagegen das neue Konzept für den Kornmarkt. Unter Auslassung schwerer Bedenken, von denen hier nur einige genannt werden sollen:

Eine weitere Erwärmung der Innenstadt durch die geplanten Betonklötze, Verbau einer wichtigen Frischluftzufuhr zur Kühlung, ergebnisorientierte Analyse der geplanten Grünflache in Bezug auf Klima- und Hitzeschutz.

 

Darüber hinaus fragt sich die BI, wo das Konzept zur Wohnraumnutzung der Leerstände ist, bevor der Bau neuer Wohnungen forciert wird. Außerdem: Wer wird bei einem Quadratmeterpreis von über 16 Euro an einen Ort ziehen, der laut, verkehrsreich und stickig ist? Warum wird wieder ein Stück öffentlichen Eigentums verkauft, auf dessen langfristige Entwicklung weder Bürger noch Stadt Einfluss haben werden?

Die vorgesehenen Sozialwohnungen hätten laut Auskunft der Verwaltung kein unbegrenztes Anmietungsrecht durch Bedürftige und die Auflagen für den fünfstöckigen Bau stehen noch gar nicht fest. Stimmen aus dem Ausschuss gegenüber der BI meinen zwar: „Keine Sorge, das kauft kein Investor“, sind von einer zeitnahen Lösung jedoch sehr weit entfernt.

 

Im Fazit ist die BI erschüttert über das eingleisige Denken von Stadtverwaltung und Architekturbüros. Sehr viel durchdachtere, zukunftsweisende und über EU und Städtebauförderung zu finanzierende Projekte sind demgegenüber in anderen Städten zu finden. Witten hinkt hier eindeutig hinterher.

 

Für die Bürgerintiative ist klar: Hier wurden und werden seitens der Verwaltung die Hausaufgaben einfach nicht gemacht. Abgewälzt wird alles auf den Bürger oder der Initiativen, die sich seit langer Zeit für einen grünen Kornmarkt engagieren. Doch auch hier sind die Mittel der Einflussnahme auf demokratischem Wege sehr begrenzt (Die BI berichtete).

 

Obwohl es eigentlich die Aufgabe von Stadtverwaltung und Ausschuss wäre, ein klimagerechtes und bürgernahes Konzept zu erarbeiten, wird die Bürgerinitiative nun daran gehen, Alternativen vorzustellen.

 

Auch ein weiterer Bürgerantrag auf Informationserteilung über die Bebauungspläne in Sachen Klimaschutz sowie weitere Aspekte, wie z.B. Wohnungs- und Geschäftsleerstände versus Neubau, geht an das Büro des Bürgermeisters.

 

„Den Bürgern werden hier mit dem neuen Entwurf kleine Zugeständnisse gemacht, die aber für eine Grüne Mitte und einen Platz mit Erholungsqualität ein Witz sind und das wird dann schön geredet, das wollen wir auch weiterhin transparent machen und uns für einen wirklich Grünen Kornmarkt einsetzen“, meint Rainer Gehrke von der Bürgerinitiative.

 

Anlagen

 

Datei Aktive Städte für den Klimaschutz

 

 

 

Städte begrünen – an den Klimawandel anpassen

Natur ganz nah – gut leben in der Stadt": Das Motto zum Tag der Umwelt meint, Städte für die Zukunft fit zu machen
......
Eine Maßnahme zahlt sich gleich mehrfach aus: die Schaffung von Grünanlagen  für Erholung und Entspannung. Sie machen die Stadt nicht nur lebenswerter. Bei entsprechender Planung bieten sie Schutz vor Überschwemmungen. Die Flächen der Grünanlagen sollten darum möglichst wenig versiegelt sein. Zusammen mit Fassadenbegrünung tragen sie dazu bei, die Hitzebelastung im Sommer zu reduzieren und die Luft von Schadstoffen zu reinigen. Auch das urbane Gärtnern wie in den Prinzessinnengärten in Berlin Kreuzberg verbessert das Stadtklima. In Berlin unterstützt zum Beispiel die Grüne Liga Engagierte mit Seminaren und Beratungsgesprächen wie diese eigene Gartenprojekte auf öffentlichen Flächen realisieren können.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/staedte-begruenen-an-den-klimawandel-anpassen

 

 

 

Grün in der Stadt - Münchner Förderprogramm

 

Ob Vorgärten, Innenhöfe, Dächer oder Fassaden – die Stadt gewährt Eigentümer*innen Zuschüsse für Begrünung und Entsieglung.

 

Förderprogramm Begrünung

Einen Antrag auf Förderung der Begrünung können Sie stellen, wenn das Anwesen mehr als drei Wohneinheiten oder eine Gewerbefläche umfasst und die Begrünung eine freiwillige Maßnahme darstellt. Setzen Sie sich bitte vor Baubeginn in Verbindung mit:

Referat für Klima- und Umweltschutz
Tel. 089/233-37962
begruenung-foerdern.rku@muenchen.de

 

Grün in der Stadt ist wichtig – lebenswichtig

Öffentliche Parks und Grünflächen wirken positiv auf das Klima in der Großstadt, erhöhen die Lebensqualität und tragen zur sozialen Integration bei. Doch auch jeder üppig bepflanzte Innenhof, jedes noch so kleine begrünte Garagendach und jeder Quadratmeter, der entsiegelt wird, leisten einen wertvollen Beitrag dazu. Um Münchner Bürger*innen zu motivieren, auf eigenem Grund oder einem Firmengelände etwas für mehr Grün in ihrer Stadt zu tun, unterstützt die Landeshauptstadt München dieses Engagement mit dem bereits 1977 aufgelegten Förderprogramm. Seitdem schreibt die Stadt das Programm, das sich in erster Linie auf Wohngebiete mit dichter Bebauung und wenig Grünflächen konzentriert, regelmäßig fort.

https://stadt.muenchen.de/infos/foerderprogramm-priv-gruen.html

 

 

 

Velbert

Begrünungsmaßnahmen

Die vergangenen Hitzesommer haben gezeigt, dass der Bereich der Innenstadt und Nordstadt von Velbert-Mitte bei Hitzeereignissen besonders beeinträchtigt ist. Wegen der dichten Bebauung und hohen Versiegelung, gepaart mit geringem Baum- und Grünflächenbestand, ist in diesem Bereich das Risiko zu großer Wärmebelastung erhöht. Durch die Lage auf einem Plateau fließt zudem Kaltluft aus dem Innenstadtbereich in die tiefergelegene Umgebung ab, das Nachströmen kühler Frischluft in die Innenstadt und Nordstadt ist hierdurch außerdem nicht möglich. Die mangelnde Grünvernetzung der bestehenden, großen Grünflächen rund um die Innenstadt und Nordstadt herum (Herminghauspark, Offerbusch, Freizeitpark Nordstadt etc.) begünstigt zudem die Entstehung von Hitzeinseln in diesem Bereich.

Außerdem werden die vorhandenen Grünflächen intensiv genutzt, wegen der Funktion als Spiel- und Freizeitflächen sind sie vorwiegend mit Nutzrasen begrünt. Im Hinblick auf die Ökologie sind diese Flächen somit verbesserungswürdig. Durch artenreichere, biodiversere Bepflanzung, z. B. in Form von Wildblumenwiesen, werden Lebensräume für Tiere und Insekten geschaffen. Außerdem sind Wildblumenwiesen mit der einmal bis maximal zwei Mal jährlichen Mahd erheblich weniger aufwändig in der Pflege.

In dem "Grün- und Freiflächenkonzept Velbert Innenstadt" sind die Potentiale für Begrünungsmaßnahmen sowie für die ökologische Aufwertung von bestehenden Flächen zusammengefasst. Auf dieser Grundlage hat die Stadt Velbert unter Einsatz von Fördermitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Land NRW an verschiedenen Standorten Maßnahmen ergriffen, die einer Bildung von Hitzeinseln vorbeugen, die Biodiversität in der Innenstadt stärken und bestehende Grünflächen aufwerten sollen.

So sind entlang der Mittelstraße zwischen Sternbergstraße und Schloßstraße neue Baumscheiben installiert und zwölf Baumneupflanzungen vorgenommen worden. Der stark verdichtete Straßenabschnitt war aufgrund fehlender oder kaum vorhandener Grünstrukturen bislang einer ausgesprochen hohen Wärmebelastung ausgesetzt. Die neu gepflanzten Bäume dienen zukünftig als Schattenspender und verbessern die Wasserverdunstungsrate, sodass die Wärmebelastung in der Mittelstraße perspektivisch reduziert wird.

Entlang der Offerstraße konnten hingegen bereits vorhandene Pflanzbeete genutzt werden, um elf weitere Baumpflanzungen vorzunehmen und auch hier die Wärmebelastung zu reduzieren. Um einen nachhaltigen An- und Wachstumserfolg zu gewährleisten, wird bis Ende Herbst 2022 eine Fertigstellungspflege durchgeführt. Gemeinsam mit der ehemaligen Rasenfläche am Rathaus an der Friedrich-Ebert-Straße, die auf einer Fläche von 350 m² mit einer ökologisch hochwertigen, artenreichen, pflegeleichten und optisch ansprechenden Staudenpflanzungen versehen wurde, tragen die Maßnahmen neben einer Reduktion der Wärmebelastung auch dazu bei, die Biodiversität in der Innenstadt zu stärken, die Attraktivität zu steigern und die bestehenden, innerstädtischen Grünflächen miteinander zu vernetzen.

https://www.velbert.de/rathaus-politik/stadtentwicklung-und-bauen/stadterneuerung/innenstadt-mitte/begruenungsmassnahmen

 

 

GRÜN hoch 3

 

Fördermöglichkeiten bei Entsiegelung und Begrünung

 

  © Zimmer, Büro für corporate Design und visuelle Kommunikation

Sie möchten Köln grüner machen?

Mit dem Programm GRÜN hoch 3 unterstützen wir Ihr Vorhaben, Ihr Dach, Ihre Fassade und zu entsiegelnde Flächen zu begrünen, mit Fördergeldern.

Damit verbessern Sie im Stadtgebiet nicht nur die Wohn- und Lebensqualität, sondern verbessern auch das Stadtklima und die Umwelt.

Alle Informationen zu den angebotenen Fördermöglichkeiten erhalten Sie nachfolgend.

 

Förderprogramm "GRÜN hoch 3"

Gefördert werden die Begrünung von Dach- und Fassadenflächen sowie die Wiederbegrünung von versiegelten Flächen. Fördergelder können zum Beispiel für den Aufbau einer Vegetationsschicht, die Entfernung von versiegelnden Bodenbelägen, Rankhilfen oder Fassadenbegrünungssysteme beantragt werden. Für die Anschaffung eines Regenwasserrückhaltesystems oder der Schaffung von naturnahen Flächen im Rahmen des Förderantrages wird ein Bonus gewährt.

Das Förderkonzept umfasst ein Finanzvolumen von drei Millionen Euro und ist zunächst bis 2023 angelegt.

Die Förderung erfolgt als Zuschuss. Dieser beträgt bis zu 50 Prozent der als förderungsfähig anerkannten Kosten. Bei entsiegelten und wiederbegrünten Bodenflächen und Dachbegrünungen jedoch höchstens:

  • 20 Euro pro Quadratmeter für den Rückbau und die Begrünung von "Schottergärten"

  • 40 Euro pro Quadratmeter für den Rückbau und die Wiederbegrünung von vollversiegelten Flächen

  • 40 Euro pro Quadratmeter für Extensive Dachbegrünungen zwischen 6 Zentimeter und 10 Zentimeter durchwurzelbarer Substratschicht. Für jeden weiteren Zentimeter durchwurzelter Aufbaudicke erfolgt ein Zuschlag von einen Euro pro Quadratmeter bis zu einer Gesamthöhe von 50 Zentimeter Substratstärke

Der Höchstförderbetrag pro Objekt und Jahr liegt bei maximal 20.000 Euro. Im Rahmen eines Modelprojektes kann hiervon abgewichen werden. Weitere Informationen hierzu sind der Richtlinie zu entnehmen.

https://www.stadt-koeln.de/artikel/67044/index.html

 

 

 

Bearbeitung
Projektleitung Stadt Mannheim:

Begrünungssatzung
für die Innenstadt und
deren angrenzende Bereiche

einschließlich
Aufhebung der durch § 10 Abs. 1 und § 11 der Begrünungsordnung
vom 27.9.1988 erfolgten Änderungen der in Anlage 2 der Begrünungs-
ordnung vom 27.9.1988 aufgeführten Bebauungspläne

ANLASS UND ZIELE DER BEGRÜNUNGSSATZUNG
1.1 Lage, Größe und Abgrenzung des Geltungsbereichs:

Im Geltungsbereich dieser Satzung liegt überwiegend Wohnbebauung vor.
Die Abgrenzung des räumlichen Geltungsbereichs der Begrünungssatzung wird
durch die folgende Zeichnung bestimmt.

Ziel dieser Begrünungssatzung ist es, durch die Schaffung von begrünten Flächen
und das Einbringen von Grünelementen das Erscheinungsbild der einzelnen Grund-
stücke und Gebäude und somit das Stadtbild im Gesamten sukzessive und nachhaltig zu verbessern und aufzuwerten. Die Begrünungsmaßnahmen sind dann durchzuführen, wenn im Geltungsbereich liegende Grundstücke und Gebäudeflächen durch genehmigungspflichtige oder kenntnisgabepflichtige Maßnahmen wesentlich verändert werden. Ausgenommen von dieser Regelung sind reine Nutzungsänderungen.
Der stark versiegelte urbane Lebensraum kann durch Dach- und Stellplatzbegrünung sowie durch das Begrünen nicht bebauter Flächen gestalterisch aufgewertet und attraktiv gestaltet werden.

Mit einer angemessenen Durchgrünung wird die Wohn-, Arbeits- und Lebensqualität in der Stadt insgesamt verbessert. Darüber hinaus übernehmen begrünte Flächen als öffentliche Räume wichtige soziale Funktionen im Stadtgefüge

Neben dieser baugestalterischen Aufwertung erfährt der Raum des Weiteren eine ökologische Verbesserung. Durch die genannten Maßnahmen kann die lokale stadt-klimatische Situation in dem derzeit stark belasteten Raum positiv beeinflusst und fortwährend verbessert werden. Der Geltungsbereich der Begrünungssatzung umfasst jene Gebiete, die laut Stadtklimaanalyse (2010) gerade in den Sommermonaten vom Wärmeinseleffekt besonders betroffen sind.

Mit der Erhöhung des Grünanteils kann diesem Effekt entgegengewirkt und die Klimafolgenanpassung im Geltungsbereich gestärkt werden.

https://www.mannheim.de/sites/default/files/2018-01/Begr%C3%BCndung_V529_2017_0.pdf

 

 

 


 

Quelle: Klimaanalyse Stadt Witten Nov. 2007

 

 

Stadt plant Teilverkauf des Kornmarktes

Kommt zur öffentlichen Sitzung der Stadt am 15.06.2023!
Alfred-Herrhausen-Str. 44, 17:00-20:00 Uhr
Großer Saal des Forschungs- und Entwicklungszentrums.

So trickst man also Bürgerinitiativen aus:

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima

plant den Verkauf einer Teilfläche des Kornmarktes, obwohl  das Bürgerbegehren mit der Begründung abgelehnt wurde, dass eine „Bebauung nicht mehr angedacht sei und das Bürgerbegehren der  Bürgerinitiative „Grüner Kornmarkt“ aus 2021 somit hinfällig wäre“. (Mail der Stadt Witten vom 31.05.2021)
 
Aus dem Ratsinformationssystem der Stadt Witten:


Beschlussvorschlag:
„Der  Ausschuss  für  Stadtentwicklung,  Umwelt  und  Klima  beschließt  das  städtebauliche Konzept der Büros „farwick + grote“ und „wbp Landschaftsarchitekten“.
 
Die Verwaltung wird beauftragt, das Verfahren für die Entwicklung des Kornmarkts anzustoßen und einen entsprechenden Beschlussvorschlag für die Vermarktung einer Teilfläche im Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Liegenschaften vorzubereiten.“    (Zitat Ende)

 

Zur Begründung weist der Ausschuss selbst u.a. darauf hin, dass der  Kornmarkt eine Hitzeinsel bilde, da er versiegelt sei.

Versiegelt sind aber auch der Rathausplatz sowie die ganze Innenstadt.    
Fakt ist, dass nicht einmal eine Begrünung des kompletten Kornmarktes ausreichen würde, um bei entsprechender Wetterlage genügend Kühlung in die Innenstadt zu bringen.

Mit Betonklötzen auf ca. 1/3 der Kornmarktfläche installiert man quasi Heizkörper, die jeden positiven Effekt der Fläche wieder zunichte machen. Klimatechnisch müssten eigentlich „grüne Verbindungen“ zu anderen und neuen Grünflächen in der Stadt her.   

Nach wie vor wird aber lieber nach dem schnellem Geld geschielt und keineswegs dem Willen der BürgerInnen laut Bürgerbegehren entsprochen! Die Mehrheit der BürgerInnen will einen „Grünen Kornmarkt“, der sowohl historisch, umweltpolitisch und sozial ein Identitätsfördernder Treff- und Erholungspunkt für alle Wittener werden soll.
                          
Es stellt sich auch die Frage, was die AnwohnerInnen von einem Betonklotz vor ihren Fenstern halten? Und: Aus Richtung Rathaus kommend werden die anliegenden Geschäfte quasi unsichtbar.
        
Das Konzept der Stadt: Sozial- und Privatwohnungen, die so keiner braucht. Das zeigen die Leerstände in Witten, hier gibt es scheinbar kein Konzept diese zu beheben. Stattdessen wird lieber ein weiterer Teil öffentlichen Eigentums an Privatunternehmen verschachert und dem Einfluss der BürgerInnen und der Stadt entzogen.

Lasst euch das nicht gefallen! Setzt euch ein und bestimmt mit! Kommt zur öffentlichen Sitzung der Stadt Witten!  
  

           
Kontakt/Infos:
https://transition-town-witten.jimdofree.com unter „Bürgerbegehren Kornmarkt“

Spenden für entstandene Gerichts- und Anwaltskosten auf das Konto des Vereins:
„Mensch. Natur und Handwerk e.v.“, IBAN DE 68 4401 0046 0053 9884 69


Verwendungszweck: „Gerichts- und Anwaltskosten Kornmarkt“.
    


ViSdPR.: BI Grüner Kornmarkt Witten, Kronenstrasse 25a,  58452 Witten

 

 

 


 

 Artikel aus der WAZ

 

Stadtentwicklung

Jürgen Augstein-Peschel

19.04.2023, Lesedauer: 4 Minuten

 

 

Der Kornmarkt in Witten wird seit dem Umzug des Busbahnhofs als Parkplatz genutzt

Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services

 

 

Witten. Lange hat man nichts mehr vom Kornmarkt in Witten gehört. Nun gibt es neue Überlegungen, wie sich die zentrale City-Fläche besser nutzen ließe.

 

Es kommt wieder Bewegung in die Kornmarkt-Planung. Nachdem in den letzten fünf Jahren – 2018 und 2021 – gleich zwei Investoren abgesprungen waren, hatte man lange nichts mehr von der als Parkplatz genutzten zentralen Freifläche gehört. Nun wollen sich Politik und Verwaltung dem innerstädtischen Sorgenkind wieder widmen. Die Überlegungen gehen in eine Richtung: mehr Grün, weniger Bebauung.

 

Massive Bebauung

am Kornmarkt in Witten endgültig vom Tisch

 

 

Noch ist nichts konkret, aber zeitnah sollen erste Vorentwürfe gezeigt werden. Klar ist, dass eine massive Bebauung, wie sie 2019 noch der letzte Investor List präsentiert hatte, nicht mehr gewünscht ist.

„Wir wollen einen grünen Kornmarkt“, bezieht CDU-Fraktionschef Volker Pompetzki nach einer interfraktionellen Runde als Erster öffentlich Stellung.

 

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Zwei statt vier Baukörper an der Johannisstraße, Bäume, vielleicht eine Blumenwiese und weiteres Grün in der Platzmitte, zur Kirche und zum „Old House“ hin, natürlich auch Wasser gegen die heißen Sommer, vielleicht ein Spielplatz – Stadt und Politik wollen dem Ruf nach mehr Klimaschutz und der von der Bürgerinitiative „Grüner Kornmarkt“ geforderten Freiluftschneise diesmal stärker Rechnung tragen. „Klimaschutz kriegt man nicht durch mehr Bebauung“, sagt Pompetzki.

 

Das Beste aus WAZ PLUS

 

Bezahlbarer Wohnraum in der Innenstadt gewünscht

 

Heute wäre die Bebauung wohl nicht mehr denkbar, die die List AG 2018 für den Kornmarkt in Witten vorgeschlagen und die der Rat mit leichten Abstrichen genehmigt hatte.

Foto: List AG mit RKW Architektur+

 

Gleichzeitig möchte seine Fraktion den „sozialen Aspekt berücksichtigt sehen“, sprich bezahlbaren Wohnraum für Menschen, die in der Innenstadt leben wollen. „20 bis 30 Wohneinheiten“ könne man sich hier vorstellen. Und wer soll die Häuser bauen? Nachdem Witten mit auswärtigen Investoren kein Glück hatte, könnte sich das Augenmerk verstärkt auf heimische Bauträger richten. Da kämen etwa die Wohnungsgenossenschaften oder auch die Siedlungsgesellschaft als städtische Tochter in Frage.

 

„Wichtig ist auf jeden Fall die Aufenthaltsqualität“, sagt Volker Pompetzki. Er schließt auch eine „Belebung durch kleinteiliges Gewerbe nicht aus, „zum Beispiel ein kleines Café, ein Atelier oder einen Frisör im Erdgeschoss. Denn Belebung bedeutet Sicherheit“, sagt der 57-Jährige.

 

Wittener Stadtbaurat kündigt Vorentwurf für Juni an

 

Stadtbaurat Stefan Rommelfanger will im Juni öffentlich „eine Art Vorentwurf“ zeigen, der auf die Wünsche und Kritik aus den Reihen der Bürgerschaft und Politik eingeht. „Ich möchte einen Grundsatzbeschluss“, sagt der Technische Beigeordnete. Er bestätigt, dass man das „Bauen deutlich abgespeckt“ habe. „Es wird einen deutlich grüneren Kornmarkt geben“, versichert der Dezernent, der die Bürgerinitiative „Grüner Kornmarkt“ ebenfalls einbinden will. Auch Rommelfanger betont: „Es geht um Klimafolgenanpassung.“

 

Volker Pompetzki von der CDU sieht dringenden Handlungsbedarf. Ob Kornmarkt, Rathausplatz oder die Bahnhofstraße – „all diese Flächen heizen sich im Sommer enorm auf“, sagt der Christdemokrat. „Jede Grünfläche verbessert die Situation. Ich wäre froh, wenn endlich was umgesetzt würde.“

 

So stellt sich die Bürgerinitiative „Grüner Kornmarkt“ in einer Illustration den bisherigen Parkplatz in der Wittener Innenstadt vor.

 

Foto: Bürgerinitiative „Grüner Kornmarkt“

 

Auch die beiden anderen großen Fraktionen im Rat, SPD und Grüne, unterstützen einen höheren Grünanteil. „Diesem Ziel folgt der aktuelle Entwurf der Verwaltung, der zudem einen interessanten Nutzungsmix und flexible Grundrisse verwirklichen möchte“, so Grünen-Ratsherr Ralph Schulz. „Durch die Zusammenarbeit mit einer Wohnungsgenossenschaft könnte zudem ein Investor ins Spiel kommen, dem auch das Gemeinwohl und nicht nur Profitinteressen am Herzen liegen.“

 

SPD-Fraktionschef Uwe Rath hebt ein „ausgewogenes Verhältnis von städtebaulicher Rahmenplanung und Freiraumplanung“ hervor. Auch er sagt: „Der Umfang der ursprünglich angedachten Bebauung muss ab- und der Grünanteil zunehmen.“ Rath plädiert unter anderem für Dach- und Fassadenbegrünung, Entsiegelung, grüne Platzräume, Baumpflanzungen und Photovoltaik. Im Idealfall würden lokale Architekten, Freiraumplaner und Investoren das Projekt übernehmen. Was „identitätsstiftend“ wäre.

 

Verwaltung lädt Bürgerinitiative „Grüner Kornmarkt“ zu Gespräch ein

 

Die Bürgerinitiative verspürt trotz des politischen Rückenwinds keinerlei Genugtuung, dass ihre Forderungen nun offenbar Gehör finden. Der Rat hatte ein Bürgerbegehren trotz 5000 Unterschriften abgelehnt. Im Mai hat die Verwaltung die Gruppe nun zu einem Gespräch eingeladen. Dabei dürfte es auch um den Bürgerantrag gehen, den die Initiative zuletzt gestellt hat – mit der nach wie vor gleichen Zielsetzung: „Eine grüne Insel mit Wasser, Café, Bühne und zwei Sozialwohnungen zur sozialen Kontrolle des Platzes“, so Mitstreiterin Kirsten Irle.

 

https://www.waz.de/staedte/witten/neue-kornmarkt-plaene-in-witten-mehr-gruen-weniger-bebauung-id238181705.html

 

 


 

 

Pressemitteilung, 15.06.2022

 

 

Grüner Kornmarkt": Stadt Witten missachtet Bürgerwillen

 

Für die Stadt Witten stellen 4.667 gültige Unterschriften zum Bürgerbegehren „Grüner Kornmarkt" offenbar keine Veranlassung zu einem entsprechenden Handeln dar. Im Gegenteil, sowohl das Verfahren zur Antragstellung des Bürgerbegehrens, die Prüfung der Unterschriften und die letzte Ratsentscheidung weisen darauf hin, dass man wohl um jeden Preis auf einen neuen Investor warten will, um den historischen Platz doch noch verschachern zu können.  

 

Wie gewohnt in Sachen Kornmarkt, auch hier wieder eine neue, lange Geschichte: Bereits im Juni 2021 reichte die Bürgerinitiative „Grüner Kornmarkt" die geforderten Unterschriften für das Bürgerbegehren mit der Forderung zur Begrünung und kulturellen Nutzung des Kornmarktes bei der Stadt Witten ein. Eine detaillierte Skizze mit Ideen zur Umsetzung war auf den Unterschriftenlisten deutlich zu erkennen.

 

Wichtig: Die VertreterInnen der BI hatten bis Juni 2021 sehr viel mehr als die erforderlichen Unterschriften gesammelt. Nun sollte man meinen, dass eine so hohe Anzahl ein deutliches Zeichen für den Bürgerwillen zur Begrünung des Kornmarktes darstellt.  

 

Weit gefehlt, nach wie vor schweigt man sich bei der Stadt darüber aus und wendet lieber juristische Schachzüge an, um den Bürgerwillen unter den Tisch fallen zu lassen. Wie auf der Ratssitzung im September 2021 geschehen. Dazu weiter unten mehr.

 

Zunächst brauchte die Stadt Witten sehr lange für eine Antwort auf das im Juni 2021 eingereichte Bürgerbegehren, und zwar bis August 2021. Ergebnis: Es sollten sage und schreibe über 1.500 Unterschriften ungültig gewesen sein. Bei keiner Unterschriftenaktion in Witten war jemals eine so hohe Zahl moniert worden. Ob dies formalrechtlich der Wahrheit entspricht, ist von der BI leider nicht zu prüfen und ist daher hinzunehmen. 

 

Um eine Verschleppung der Thematik zu vermeiden, war es das Ziel der BI, das Bürgerbegehren am 13.09.2021 im Rat diskutieren zu lassen, was durch die späte Reaktion der Stadt Witten im August 2021 sehr erschwert wurde. Nichtsdestotrotz wurden die noch ausstehenden 662 Unterschriften zusätzlich gesammelt und das Bürgerbegehren konnte  -quasi in letzter Minute - auf der Ratssitzung im September 2021 behandelt werden!  

 

Kurz zusammengefasst:  Es wurden sehr viel mehr als die geforderten 4.687 Unterschriften gesammelt.  Auf der Ratssitzung wurde das Bürgerbegehren jedoch abgelehnt, weil es sich –angeblich – nicht um eine Forderung der BürgerInnen handelte, den Kornmarkt neu zu gestalten, sondern sich – angeblich – allein gegen die geplante Bebauung durch den Investor List richtete.

 

Dies ist schlichtweg beweisbar falsch. Schon die Akzeptanz des Bürgerbegehrens durch die Stadt Witten im Rahmen der Beratungspflicht  als eine Forderung zur Neu- Gestaltung des Kornmarktes steht dem entgegen. Auch hatte die Bürgerinitiative bereits im Februar 2021 eine Klage gegen die Stadt Witten gewonnen, die den obengenannten Vorwurf aus der Welt schaffte. Dennoch wurde dieser erneut aus der Trickkiste geholt.

 

Eine weitere Klage gegen die Ablehnung des Bürgerbegehrens kann sich die BI finanziell nicht leisten, denn dies würde einen Betrag von ca. 10.000 Euro umfassen. Laut Auskunft unseres Rechtsanwaltes sei mit einer Klageabweisung zu rechnen, da dies in 90% der Fälle über formalrechtliche Streitigkeiten der Fall sei. Ein juristischer Schachzug seitens der Stadt Witten also.

 

Da von Seiten der Stadt jedoch nach Absprung des Investors im Februar 2022 mehrmals Signale zu einer Begrünung durch die Presse gingen, machte die BI dem Büro des Bürgermeisters schriftlich einen Vorschlag zu einer Zusammenarbeit, denkbar z.B. als Arbeitsgruppe. Dieser wurde abgelehnt, weil eine „gemeinsame Arbeit nicht zielführend sei". Auf die Anfrage, was genau damit gemeint sei, erhielten wir die Antwort: „Für die weitere Entwicklung des Kornmarkts ist ein politischer Beschluss zu fassen bzw. das Vorgehen politisch abzustimmen.“

 

 

Die BI fragt sich nun, warum ein Bürgerbegehren mit einem so deutlichen Ergebnis kein Politikum ist, das in „die weitere Entwicklung des Kornmarktes“ mit einfließen sollte. Offenbar ist der Stadt Witten außerdem nicht bekannt, dass es nicht nur „Öffentlichkeitsveranstaltungen“ zur Bekanntmachung gibt, sondern durchaus gemeinsame Arbeit mit Bürgerinitiativen. Zu sehen ist das übrigens in anderen Städten.

 

Der Bürgerwille bzgl. Kornmarkt ist deutlich ersichtlich, und zwar unabhängig von - nachweisbar falschen - formalrechtlichen Mängeln. Die BI hat daher am 07.06.2022 erneut einen Bürgerantrag gestellt mit der Forderung, dass der Rat die Begrünung des Kornmarktes beschließen möge. Am 19.05.2022 erhielten wir zur Antwort: „Das Thema wird am 05.09.2022 in den Haupt- und Finanzausschuss eingebracht“

 

Die BI bereitet sich nun darauf vor.

 

 

 

 


BI – Grüner Kornmarkt

Bürgerbegehren Grüner Kornmarkt

Kultur Kooperative lebendiger Kornmarkt

Dr.Kirsten Irle, Rainer Gehrke, Carsten Samoticha

 

 

 

 

Witten, den 2.Sep.2021

 

Herrn Bürgermeister
Lars König
Herrn Norbert Gärtner

Btr.: Ihr Schreiben vom 26.08.2021

 

 

BÜRGERANTRAG

 

Sehr geehrter Herr König, sehr geehrter Herr Gärtner,

 

Die Initiative liegt in dem Begehren zur Neugestaltung des Wittener Kornmarktes zu einem Treffpunkt für alle Bürgerinnen und Bürger. Dies unter der Maßgabe einer umwelt- und klimagerechten botanischer Gestaltung.

 

Wir nehmen Bezug auf die Verwaltungsvorlage für den Haupt- und Finanz- Ausschuss vom 11.08.2021. Darin wird unser Bürgerbegehren „Grüner Kornmarkt“, vertreten durch Dr. Kirsten Ihrle, Rainer Gehrke und Carsten Samoticha, als ein kassierendes Bürgerbegehren bezeichnet.

 

Diese Aussage ist falsch!

 

Dieses Bürgerbegehren richtet sich nicht speziell gegen einen bestimmten Beschluss des Rates, diesen rückgängig zu machen, sondern gemeinsam mit der Stadt wurde die erste Fragestellung verworfen, und eine Fragestellung entwickelt, die geeignet ist ein initiierendes Bürgerbegehren einzuleiten.

 

Grundsätzlich muss ein initiierendes Bürgerbegehren auf die Umsetzung einer Idee zielen, für die eine Gemeinde zuständig ist.

 

Die Stadtverwaltung ist in diesem Zusammenhang gemäß §26 der Gemeindeordnung beratungspflichtig.

 

Wir weisen darauf hin, dass die Vorlage der Unterschriftenliste „Grüner Kornmarkt“ inclusive der Fragestellung des Bürgerbegehrens nach mehr als 10 Sitzungen, Rücksprachen, Änderungen, mit der Stadt Witten so auf der Abschlussbesprechung am 19.12.2019 abgestimmt und vereinbart worden ist.

 

Auch in unserem letzten Gespräch mit dem Bürgermeisterbüro am 26.08.2021 sagte Herr Muhr auf die ausdrückliche Frage von Herrn Scherff, ob es sich seiner Meinung um ein kassierendes oder initiierendes Bürgerbegehren handele, dass es sich um ein initiierendes handele.

 

Wir beantragen daher dringend eine schriftliche Richtigstellung an den HFA und an die oben genannten Initiatoren des Bürgerbegehrens „Grüner Kornmarkt“. Dies bitte an die Adresse: Carsten Samoticha, Kronenstraße 25 a, 58452 Witten.

 

Darüber hinaus beantragen wir, dass das Bürgerbegehren „Grüner Kornmarkt“ nach Eingabe der geforderten zusätzlichen Unterschriften in der Stadtrats-sitzung am 13.09.21 angenommen oder abgelehnt (dann Bürgerentscheid) wird.

 

Außerdem beantragen wir hiermit ein Rederecht auf der Stadtratssitzung am 13.09.2021 und bitten um Ihre Nachricht über den genauen Zeitpunkt innerhalb der Sitzung.

 

Wir bitten um Rückantwort bis zum 06.09.2021 mittags vor der HFA-Sitzung.

 


 

Unterschriften zum Bürgerantrag:

 

…………….……..…...…Rainer Gehrke,

 

...………….…....…….Carsten Samoticha

 


Wenn Ihr unterschreiben und/oder Unterschriften sammeln wollt, könnt Ihr hier die Unterschriftenliste herunter laden.

Download
Unterschriftenzettel_19.pdf
Adobe Acrobat Dokument 458.9 KB

Demokratie in Zeiten des Lockdowns:

 

Bürgerinitiative „Grüner Kornmarkt“ sammelt letzte Unterschriften


 

Der jahrelange Widerstand gegen die Bebauung des Wittener Kornmarktes erinnert ein wenig an die Geschichte des kleinen, gallischen Dorfes aus dem Comic „Asterix“, das sich hartnäckig gegen die römischen Besatzer zur Wehr setzt.

Immer wieder gab es Aktionsgruppen, die gegen die städtische Vereinnahmung des historischen Platzes waren. Die mehr in dem Ort sahen als eine zu bebauende Fläche. So auch die Bürgerinitiative „Grüner Kornmarkt“, die sich 2019 gründete.

 

Die im Vergleich zu den anderen Aktionsgruppen sehr junge Bürgerinitiative erwuchs aus den Politik- und Umweltweltgruppen „Aufstehen“ und „Transition Town Witten“. Diese sahen die Chance auf frischen Wind in alten Segeln nach einem erfreulichen Stadtratsbeschluss vom 02.07.2019, in dem es hieß:

 

„Der Rat der Stadt Witten berücksichtigt ab sofort die Auswirkungen auf das Klima bei jeglichen Entscheidungen und bevorzugt Lösungen, die sich positiv auf den Klimaschutz auswirken.“

 

Flugs veranstalteten sie im Herbst 2019 zwei gut besuchte Bürgerversammlungen, in denen man sich auf eine klimafördernde Begrünung statt einer Bebauung des zentralen Ortes im Herzen von Witten einigte. Die bei den Bürgerversammlungen gegründete Bürgerinitiative „Grüner Kornmarkt“ startete ein Bürgerbegehren zur Einreichung bei der Stadt Witten, das 6000 Unterschriften erfordert. Erklärtes Ziel: Den Platz zu einer entsiegelten und begrünten Kultur- und Begegnungsstätte zu machen.

 

Alternative zur Kornmarkt-Bebauung

 

Dem öffentlichen, städtischen Bebauungsplan setzte die Bürgerinitiative eine alternative Modellskizze entgegen, die auch Erkenntnisse aus der Klimaanalyse von 2007 mit einbezieht, die von der Stadt selbst beim Rhein-Ruhrverband in Auftrag gegeben worden war. Die Kornmarkt-Visionäre erarbeiteten demnach eine Gestaltung, die klimatische, ökologische und am Gemeinwohl orientierte Prinzipien an die erste Stelle setzt.

 

Wärmeinsel Innenstadt

 

Besonders wichtig: Ein zu erhaltender Luftkorridor mit Frischluftzufuhr für die „Wärmeinsel Innenstadt“. „Weitere Betonburgen würden hier zu noch stärkerer Erwärmung führen“, meint BI-Gründungsmitglied Rainer Gehrke.

„Einen historischen Platz kann man nicht wie eine Baulücke behandeln“ sagt außerdem die Landschaftsplanerin Dr. Kirsten Irle und betont:

„Ein solcher Ort lädt zum Verweilen und entspannen in der City ein und sollte für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden.“ Bestätigt wurde das bereits in den ersten zwei Wochen der Unterschriftensammlung mit über 2000 Unterschriften von Wittener BürgerInnen.

 

Verwaltungsgericht entschied zugunsten der Bürgerinitiative

 

Die spinnen, die Kornmarktler“ dachte sich jedoch die Stadt Witten, die das Grundstück unglücklicherweise schon einem Investor angeboten hatte und lehnte das initiierende Bürgerbegehren vor dessen Einreichung als unzulässig ab.

Das Verwaltungsgericht Arnsberg bestätigte, dass ein Bürgerbegehren nicht während des Sammelns der Unterschriften von der Stadt als unzulässig erklärt werden kann. Dazu bedürfe es eines Antrags der Bürgerinitiative zur Überprüfung der Zulässigkeit. Im Februar 2020 konnte es also weitergehen, allerdings war ein weiteres Sammeln von Unterschriften aufgrund der Corona-Situation und der Lockdowns nur sehr eingeschränkt möglich.

 

 

Unterschriftensammlung in Zeiten des Lockdowns

 

Möglichkeiten zum Unterschreiben des Bürgerbegehrens „Grüner Kornmarkt“ gibt es daher ab sofort in folgenden, geöffneten Geschäften der Wittener Innenstadt, in denen Unterschriftslisten und Flyer ausliegen:

 

Wollladen Vogt, Johannisstr. 18.

Füllbar, Ruhrstr. 10,

Reformhaus, Ruhrstr. 13,

Mr. Somit, Bahnhofstr. 48.

 

Unterschriftsberechtigt sind alle wahlberechtigten Deutschen und EU-Bürger ab 16 Jahren mit Erstwohnsitz in Witten!

 

 

Herunterladen und Mitsammeln!

 

Es gibt nun auch die Möglichkeit, sich das Formular herunterzuladen (https://transition-town-witten.jimdofree.com) und ggf. Familienmitglieder oder Freunde mit unterschreiben zu lassen. Diese Listen können in der Füllbar, Ruhrstr.10 in eine Box geworfen werden.

 

Termine zu Unterschriftenaktionen in der Innenstadt können auf der Seite https://transition-town-witten.jimdofree.com/ unter dem Menüpunkt: „Bürgerbegehren Kornmarkt“ eingesehen werden.

 

Wir benötigen noch ca. 1000 Unterschriften, um das Bürgerbegehren einzureichen“, sagt Carsten Samoticha von der „Aufstehen“-Bewegung, „danach wird es wieder eine Bürgerversammlung geben. Wir sind zuversichtlich und freuen uns über das Engagement der Wittener“.

 

Weitere Infos, Unterschriftenlisten und Flyer:

 

https://transition-town-witten.jimdofree.com/

unter dem Menüpunkt: „Bürgerbegehren Kornmarkt“.

 

Die Bürgerinitiative sammelt auch Spenden für weitere Aktionen und juristische Unterstützung:

 

Empfänger: Mensch, Natur & Handwerk e.V.

Spendenkonto: DE 68 4401 0046 0053 9884 69

Verwendungszweck: Anwalts- und Gerichtskosten Kornmarkt


Unser neuester Flyer zum Download. mit komprimierter, aktueller Information zu unserem Bürgerbegehren.

Download
Flyer Kornmarkt DIN A5- Letzter.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.8 MB

Hier der Text des Flyers:

 

 

Ein Jahr Bürgerbegehren „Grüner Kornmarkt”

Demokratie in Zeiten des Lockdowns - wir lassen uns unser demokratisches Recht nicht nehmen!

 

Zur Erinnerung:Die „BI-Kornmarkt” ist im Zuge der „aufstehen“-Bewegung im Verbund mit der „Transition-Town”-Initiative entstanden.

Von der Letzteren wurde mit den Initiatoren der BI-Kornmarkt im Herbst 2019 zwei Bürgerversammlungen durchgeführt.

Dort wurden die Wünsche der anwesenden Bürger, zwecks Gestaltung des historischen Platzes, erarbeitet. Die einhellige Meinung der Mehrheit der Beteiligten war wieder einmal, wie auch schon Jahre vorher bei Bürgerbefragungen der Stadt, dass der Kornmarkt nicht bebaut, sondern begrünt werden sollte.

 

Die Gründe dafür waren:

1. Ein Korridor für Frischluftzufuhr und -weiterleitung muss erhalten bleiben.

2. Die Luftqualität soll durch Bepflanzung verbessert werden.

3. Die Innenstadt ist schon jetzt eine Wärmeinsel. Der Bau von „Betonburgen” würde zu einer noch stärkeren Erwärmung führen.

4. In den Geschäften der Wittener Innenstadt gibt es schon lange viel Leerstand und diese Situation hat sich jetzt - ein Jahr später – u.a. auch durch die Lockdowns verstärkt.

5. Für die Beschlusslage zur geplanten Bebauung hatte die Stadt keine Rechtsgrundlage - ein Verfahren nach § 34 BauGB ist in diesem Fall nicht möglich, da sich die Art der Bebauung nicht „nach Art und Maß der Nutzung in die nähere Umgebung einfügt.” Die Entscheidung eines Ausschusses ist nicht rechtskräftig.

Ein historischer Platz wie der Kornmarkt kann niemals wie eine „Baulücke” behandelt werden!

6. Für ein übliches Bauvorhaben wurde keine Umweltverträglichkeitsprüfung erstellt.

7. Stadtratsbeschluss vom 02.07.2019: „Der Rat der Stadt Witten berücksichtigt ab sofort die Auswirkungen auf das Klima bei jeglichen Entscheidungen und bevorzugt Lösungen, die sich positiv auf den Klimaschutz auswirken.”

 

Auf Grund dieses Beschlusses und der Trockenheit 2018/19 wurde von der Bür-gerinitiave BI- Grüner Kornmarkt ein initiierendes Bürgerbegehren eingeleitet. Es war kein kassierendes - wie es der Rat darstellte, um damit die Unzulässigkeit des Begehrens zu begründen und die BI als dilettantisch darstellen zu können.

 

Die Entscheidung den Kornmarkt zum Verkauf frei zu geben sei bereits 2016 gefallen. Der BI wurde sogar vorgeworfen, sie würde die Bürger enttäuschen, da das Vorhaben von vornherein zum Scheitern verurteilt wäre und zur Politikverdrossenheit beitragen würde. Leider gab es die Politikverdrossenheit schon lange vor Gründung der Initiative bei ganz vielen Bürgern.

 

Die Unterschriftensammlung erfreute sich einer regen Teilnahme und schon nach 2 Wochen hatten ca. 2.000 Wittener unterschrieben, weil auch sie eine grüne Oase in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum wünschen.

 

Diesem demokratischen Vorgehen wollte die Stadt einen Riegel vorschieben - in seiner Sitzung am 3. Februar 2020 beschloss der Rat der Stadt Witten, dass das Bürgerbegehren unzulässig sei.

Also mussten wir klagen und im Rahmen einer einstweiligen Anordnung wurde der Klage entsprochen!

 

Das Verwaltungsgericht Arnsberg hat am 21. August im Eilverfahren entschieden, dass „der Rat nicht berechtigt war, in seiner Sitzung vom 3. Februar 2020 die Unzulässigkeit des Bürgerbegehrens vor dessen Einreichung festzustellen”und dass „die Antragsteller in der Hauptsache zu Recht die Anfechtungsklage erhoben haben”.

Trotz Fristsetzung steht eine vom Gericht angeforderte Stellungnahme der Stadt zur Klage immer noch aus!

 

In den Zeiten der Lockdowns, war ein weiteres Sammeln der Unterschriften leider nahezu unmöglich.

Da wir im Eilverfahren in der Hauptsache Recht bekommen hatten, hoffen wir auf eine gleichlautende Entscheidung im Hauptverfahren und sammeln ab 19. März weiter Unterschriften für einen „Grünen Kornmarkt” und die Verbesserung des Klimas in der Innenstadt!

Die Klimaanalyse von 2007 und der Luftreinhalteplan sind öffentlich einsehbar und auf der folgenden Seite verlinkt:

transition-town-witten.jimdo.com/bürgerbegehren-kornmarkt

 

Wir sammeln Spenden zur Finanzierung der Klage.Mensch Natur & Handwerk e.V. ist ein Verein, der das Miteinander von Initiativen fördert und sich für den Umweltschutz einsetzt.

Mensch Natur & Handwerk e.V.

Spendenkonto: DE68 4401 0046 0053 9884 69

Verwendungszweck: Anwalts- und Gerichtskosten Kornmarkt


 

 

 

 

 

Bürgerantrag

 

Stadt Witten

Bürgermeister Herr König

Marktstr. 16

Postfach 2280

58449 Witten

 

Bürgerantrag: Erstellung eines umfassenden Klimakonzeptes für die Stadt Witten nach § 24 GO NRW unter Einbeziehung der Klimaanalyse von 2007, erstellt vom Regionalverband Ruhr im Auftrag der Stadt Witten.

 

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister König,

wir haben die Jahre 2018 und 2019, die uns Hitzewellen in bisher unbekannten Ausmaßen erleben ließen, hinter uns gebracht und müssen erkennen, dass der Klimawandel auch in Witten bereits sehr weit fortgeschritten ist. Vertrocknete Fichten-bestände, siehe WAZ-Artikel vom 17.02.21, selbiges auch an weiteren Stellen in der Stadt. Auch die Süddeutsche hat 2018 einen umfangreichen Artikel dazu verfasst, hier ein paar Auszüge:

 

„Auch im Mai ist der Unterschied zwischen der Vergleichsperiode (1965-1991) und dem Jahr 2018 noch enorm. Mit 16,0 Grad Celsius liegt der Temperaturdurchschnitt um 3,9 Grad über dem Wert der Referenzperiode. Lingen meldete am 29. Mai 34,2 Grad."

 

„Die Erderwärmung hat die Wahrscheinlichkeit für die Hitzewelle im Norden Europas auf mehr als das Doppelte erhöht. In den Niederlanden hat sich das Risiko für Hitzewellen etwa verdreifacht, in Kopenhagen verfünffacht. In Schweden ist es infolge des Klimawandels sechs Mal so groß.“

 

„Vom 27. April bis zum 20. Juni, also in fast acht Wochen fielen hier nur 0,9 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Das muss man sich mal vorstellen: Ein Maßkrug Wasser! Für einen Quadratmeter! In acht Wochen! “

 

„2018 hat es vor allem im Norden und der Mitte Deutschlands sehr viel häufiger gebrannt als gewöhnlich und es wurde deutlich mehr Fläche vernichtet. Die Trockenheit und die hohen Temperaturen wirkten wie Zunder.“

 

"Es gibt keine Erfahrungswerte für die Rettung von Wäldern im Klimawandel. Die Bäume könnten zwar ab und zu ein Extrem verkraften, aber nicht, wenn Extreme zur Normalität würden. Gerade Wälder bräuchten mehrere Tausend Jahre, um sich an geänderte Umweltbedingungen anzupassen. "

 

https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/wissen/bilanz-des-sommers-und-der-hitzewelle-2018-e547928/

 

Danach kam das Jahr 2020, in dem wir in kurzer Folge die größten Waldbrände weltweit hatten, von Australien über Alaska und Sibirien bis Brasilien.

Auch deutsche Wälder sind von Bränden, Trockenheit und Abgasschäden schwer in Mitleidenschaft gezogen worden und teilweise abgestorben. Viele Bäume, auch Laubbäume sind zum Teil erheblich geschädigt, auch wegen zu vieler Stickoxide der Dieselfahrzeuge.

 

Jedes weitere Jahr bringt uns zurzeit einen neuen Wärmerekord. Die Arktis schmilzt im Rekordtempo und beschert uns unbeständiges Wetter, was für die Landwirte, Waldbesitzer und Gärtner Herausforderungen von immenser Tragweite mit sich bringt.

 

Das gesamte Klima auf unserem Planeten befindet sich in einer sich selbst verstärkenden Erwärmungsphase, mit allen dazugehörigen Konsequenzen.

Wenn wir noch etwas retten wollen, sollten wir endlich global denken und lokal handeln und zwar umfassend.

 

Was aber macht die Stadt Witten kurz vor dem Frühjahr? Abholzen und Schreddern von Gehölzen und Bäumen, auf Plätzen und an Fahrbahnrändern, die zur Bepflanzung gut geeignet sind.

 

Wir gehen davon aus, dass die beobachteten Stellen nicht die Einzigen sind in Witten, die diese Behandlung erfuhren.

Ein Beispiel: Zurzeit, Anfang Februar, sägen und fräsen städtische Mitarbeiter Nussgehölze und andere Büsche auf einem städtischen Grundstück, die in keiner Weise den Verkehr oder irgendwelche Leitungen gefährden würden.

 

Ganz im Gegenteil, ließe man sie wachsen, würden sie CO2 aus der Luft aufnehmen und im Holz speichern, Feinstaub von der Straße binden, den Bahnlärm etwas dämpfen, Schatten im Sommer spenden, für ein wenig Kühlung und Verdunstung sorgen, Kindern, Vögeln und Insekten einen Aufenthaltsort bieten, Haselnüsse produzieren usw..

 

Die Lage dieses Platzes: zwischen Bochumer Straße und Hermannstr. am Trantenrother Weg.

 

Wir alle hören ständig vom Artensterben in nie dagewesener Geschwindigkeit.

 

https://kurier.at/chronik/welt/tiere-grosses-artensterben-im-wald-und-zu-wasser/400576835

 

https://utopia.de/gegen-das-massensterben-un-experten-stellen-20-punkte-rettungsplan-vor-172362/

 

https://www.planet-wissen.de/natur/umwelt/artensterben/index.html

 

 

Bekannte Ursachen sind weltweiter Spritzmitteleinsatz, industrielle Landwirtschaft, das Abholzen von Wäldern sowie Versiegelung, Bautätigkeiten und Individualverkehr, aber auch die zunehmende Mobilfunkstrahlung.

 

Wir alle kennen inzwischen Klimaaktivisten und Bündnisse für Natur- und Umweltschutz weltweit, angefangen bei Greenpeace, über den BUND und Naturfreunde bis hin zur Deutschen Umwelthilfe und der weltweiten Transition Town Bewegung.

 

Außerdem entwickeln sich in vielen Städten weitere unabhängige Bürgerinitiativen, die für mehr Radwege und für mehr Grün in der Stadt kämpfen, oder gegen Kohlekraftwerke und gegen die weitere Verschmutzung und Vergiftung unserer Umwelt eintreten.

 

Wir fragen uns, wie eine Stadtverwaltung für den Bereich des Klimawandels sensibilisiert werden kann, wenn all diese Entwicklungen noch nicht dazu geführt haben, wirklich engagierte Maßnahmen einzuleiten und umzusetzen?

 

Zur Veranschaulichung dessen was unserer Ansicht nach möglich und nötig ist und bereits von vielen Städten und Gemeinden seit weit mehr als 10 Jahren umgesetzt wird, möchten wir folgendes Beispiel anhängen (Link unter dem Textauszug).

 

Nachfolgend der Einleitungstext vom Wettbewerb 2011 „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ mit dem Titel „Natur in Städten und Gemeinden schützen, fördern und erleben“ von der Deutschen Umwelthilfe und dem Bund der Städte und Gemeinden:

 

„Vielfalt belebt eine Kommune. Dies gilt im wirtschaftlichen und im kulturellen Bereich genauso wie für die biologische Vielfalt, die sogenannte Biodiversität. Eine vielfältige Natur in und um die Gemeinden und Städte gehört zu den weichen Standortfaktoren, die für die Attraktivität einer Kommune eine große Rolle spielen. Sie ist besonders für Familien mit Kindern und damit für die Zukunft einer Kommune wichtig.

 

Qualität und Umfang der Grünflächen im Siedlungsgebiet und im Umland bestimmen maßgeblich den Freizeit- und Erholungswert. Naturerlebnisräume bieten Kindern und Jugendlichen in ihren sonst vorwiegend künstlichen Lebenswelten den Raum, frei und ungestört die Welt zu erkunden und Kreativität und Phantasie zu entwickeln.

 

Im Wettbewerb „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ zeigen Kommunen aus ganz Deutschland vielfältiges Engagement für ihre natürlichen und naturnahen Gebiete. Im Vergleich zu früheren Wettbewerben, die wir als Kooperationspartner der Deutschen Umwelthilfe begleitet haben, beteiligten sich diesmal weitaus mehr Großstädte. Die Teilnahme der Hälfte der deutschen Großstädte scheint uns ein klares Zeichen, dass der Erhalt der biologischen Vielfalt auch oder gerade dort an Bedeutung gewinnt.

 

Doch auch die Gemeinden, Klein- und Mittelstädte waren im Wettbewerb zahlreich vertreten und imponierten mit umfangreichen und innovativen Strategien und Maßnahmen, die hinter denen der Großstädte nicht zurückstanden.

 

Die Ostseegemeinde Ratekau schaffte es in der Gesamtwertung gar auf den zweiten Platz. Die in dieser Broschüre dargestellten Beispiele sollen Mut machen. Sie zeigen, dass jede Kommune zahlreiche Möglichkeiten hat, dem in Deutschland und Europa andauernden Trend zur Verarmung unserer natürlichen Lebensumwelt entgegenzutreten.

 

Städte gelten zunehmend als wichtige Refugien für bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Und gerade deren Schutz unmittelbar vor der eigenen Haustür ist eine besondere Chance, sie der Bevölkerung nahe zu bringen und Interesse und vielleicht gar Faszination zu wecken.

 

Mit dem Wettbewerb haben wir die Chance, die vielen engagierten Kommunalverwaltungen und -politiker zu würdigen, deren langjährige Arbeit für den Erhalt der biologischen Vielfalt sonst selten im positiven Rampenlicht der öffentlichen Aufmerksamkeit liegt.

 

Auch an dieser Stelle wollen wir mit Nachdruck darauf hinweisen, dass die finanziellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen, die von Bund und Ländern bestimmt werden, zu einem großen Maß den Spielraum der Kommunen beim Erhalt der Biodiversität festlegen. Gleichzeitig zeigen die Teilnehmer des Wettbewerbs, dass auch unter schwierigen finanziellen Voraussetzungen Vorbildliches erreicht werden kann.“

 

https://www.dstgb.de/dstgb/Homepage/Publikationen/Dokumentationen/Nr.%20105%20-%20Natur%20in%20St%C3%A4dten%20und%20Gemeinden%20sch%C3%BCtzen,%20f%C3%B6rdern%20und%20erleben/doku105.pdf

 

 

Wir haben den Bürgerantrag formuliert und würden uns freuen, wenn die Stadt Witten ein Gesamtkonzept zur Erhaltung und Verbesserung des städtischen Klimas und der Artenvielfalt erstellt, interessierte Bewohner an dessen Erarbeitung beteiligt und zügig die Umsetzung des Konzeptes in Angriff nimmt.

 

Bis zur Fertigstellung dieses Konzeptes sollte von den Planungen zur Bebauung der letzten freien Flächen in der Innenstadt wie z. B. Kornmarkt und Karl-Marx-Platz Abstand genommen werden. Eine solche Bebauung würde die weitere Erwärmung der Innenstadt – die schon lange eine Wärmeinsel ist – intensivieren und deren Durchlüftung weiter einschränken.

 

Diese Bebauungsmaßnahmen würden für manche Bewohner der Innenstadt (Senioren und Säuglinge), bei anhaltenden Hitzeperioden, gravierende gesundheitliche Folgen haben.

 

 

Zum Glück fördert der Bund 2021 Klimaschutzprojekte der Kommunen. Für finanzschwache Kommunen erhöhe sich die Förderquote, in den meisten Fällen. Teilweise würden für Maßnahmen sogar bis zu 100 Prozent der Kosten übernommen. Der Kornmarkt könnte also kostenfrei noch dieses Jahr durch diese Förderanträge grün werden.

 

Die diesem Bürgerantrag beigefügten Textauszüge und Links verdeutlichen die Notwendigkeit sofort und umfassend zu handeln.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Kirsten Irle, Rainer Gehrke, Gisela Ladwig, Gabriele Czewinski, Nihad Fridtjoff, Carsten Samoticha, Christian Kersting, Carla Pakia, Gisella von Papp

 

Kornmarkt Initiative Witten

 

sowie Transition-Town Initiative Witten

https://transition-town-witten.jimdofree.com/

 

 

Weitere Links:

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/waldsterben-die-waelder-trocknen-aus-100.html

 

 

 

Bericht eines Bauern aus dem Sauerland:

Waldsterben 2020 – die stille Katastrophe

 

Wer jetzt, September 2020 durch das Sauerland (oder auch andere Regionen) fährt, ist entsetzt. In jeder Woche, die die Trockenheit und die Hitze anhält, sterben mehr Bäume ab. Mittlerweile sind nicht nur Nadelbäume betroffen, sondern auch Laubwald. Die Ursachen sind vielfältig: die trocken-heißen Sommer nun schon im dritten Jahr, geringere Winterniederschläge, diverse Pilzkrankheiten, aber ganz besonders der Borkenkäfer. Die Situation ist in einigen Regionen Deutschlands katastrophal. Die Arbeit von Generationen ist in wenigen Monaten wertlos geworden. Hier eine sehenswerte Reportage, die das recht gut beschreibt.

 

https://www.3sat.de/gesellschaft/makro/wald-der-zukunft-ganze-sendung-100.html

 

Was mir in dieser Sendung auffällt: nicht einmal die Experten haben eine überzeugende Lösung. Douglasien oder Elsbeere werden zwar als mögliche Kandidaten für den Waldumbau genannt. Aber ganz sicher ist man sich da auch schon nicht mehr, weil der Zusammenbruch der Bestände – gerade jetzt in 2020 – doch deutlich schneller voranschreitet als erwartet. Ganz allgemein wird die Anlage von Mischwald empfohlen, was aber nicht neu ist. ......

 

Was helfen würde: wenn jeder einzelne Bürger in seinem ganz persönlichen Umfeld, das tun würde, was er tun kann. Eben keinen Schottergarten, keinen Rollrasen sondern ein paar Bäume oder Sträucher. Und wer kein eigenes Grundstück hat: vielleicht kann er in der Gemeinde/Stadt eine Baumpatenschaft übernehmen? Gerade im vergangenen trockenen Sommer hätte es manch einem städtischen Baum geholfen, wenn ein hilfreicher Bürger regelmäßig ein paar Eimer Wasser spendiert hätte.

 

https://www.bauerwilli.com/waldsterben-2020-die-stille-katastrophe/

 

 

Der BUND Regionalverband Oberrhein-Südbaden-Freiburg hat dazu nachfolgende Stellungnahme formuliert:

 

Der Hitzesommer 2018 erinnert in vielen Details an den Extremsommer 2003.

Mit geschätzten 70.000 Todesopfern in Europa und einem volkswirtschaftlichen Schaden in Höhe von ca. 13 Milliarden US-Dollar, gehörte der Sommer 2003 zu den opferreichsten Naturkatastrophen der letzten 40 Jahre weltweit.

Die damalige Hitze war eine der schwersten Naturkatastrophen Europas der letzten 100 Jahre und wohl das schlimmste Unwetterereignis in Europa seit Beginn der modernen Geschichtsschreibung. Die ganze erschreckende Dimension der Hitzefolgen und des Klimawandels war auch im Jahr 2003 selber noch kein Groß-Thema und wurde es auch nicht. Erdbeben, Waldbrände, Terroranschläge und Überschwemmungen liefern einfach beeindruckendere Bilder als viele, viele "vereinzelte" Hitzetote in den Krankenhäusern.

 

http://www.bund-rvso.de/klima-klimawandel-oberrhein-suedbaden-freiburg.html

 

 

 

Zum Insektensterben hat derselbe Regionalverband des BUND folgendes veröffentlicht:

 

Schmetterlingssterben, Insektensterben, Bienensterben & Ursachen (Kurzversion)

 

Ein internationales Forscherteam aus den Niederlanden, Großbritannien und Deutschland hat die dramatischen Befunde zum Insektenrückgang in Nordwestdeutschland in einer Studie bestätigt. Die Forscher stellten damit die Beobachtungen des Entomologischen Vereins Krefeld auf eine wissenschaftlich abgesicherte Basis.

So ist mit den Biomasseverlusten bei Fluginsekten von 76 bis 81 Prozent seit den 1990er Jahren ein klarer Negativ-Trend erkennbar. Insgesamt wurden in einem Zeitraum von 27 Jahren 63 Standorte in Schutzgebieten unterschiedlichster Lebensräume des Offenlandes überwiegend in Nordwestdeutschland untersucht, wobei der Rückgang überwiegend im Flachland festgestellt wurde.

 

Die Ursachen des massiven Schmetterlingssterbens und Insektensterbens sind vielfältig. Es gibt Hauptgründe und Nebengründe für den massiven Rückgang der Arten und es gibt ein massives ökonomisches Interesse der Agrochemielobby und ihrer PR-Agenturen dieses Thema gezielt nur in den kleinen Nischen und Randbereichen zu diskutieren.

Die Hauptursache für das Sterben von Insekten wie Schmetterlingen und Bienen ist die industrielle Landwirtschaft mit ihren Giften (Neonicotinoide...), Herbiziden (Glyphosat...), Überdüngung und die „pflegeleichte“ ausgeräumte, monotone Agrar-Landschaft.

 

Ein besonders bedrückendes Phänomen ist die Fernwirkung der Gifte und Düngemittel, selbst in weit entfernte Naturschutzgebiete. Zu den weiteren Ursachen des Rückgangs zählen Biotopverluste bei Pflanzen aufgrund erhöhten Stickstoffgehalts im Boden.

Aus zweimal gemähten artenreichen Wiesen wurden stark gedüngte artenarme Produktionsflächen für Biogasanlagen und Hochleistungskühe. Die Giftorgien in Privatgärten, aktuell bei der Bekämpfung des Buchsbaumzünslers, dürfen bei der Ursachenanalyse nicht außer Acht gelassen werden. Als weitere mögliche Ursachen gelten Klimawandel, Flächenverbrauch und Bebauung, der zunehmend beschleunigte Verkehr, Lichtverschmutzung und die massenhafte Tötung von Insekten an Lichtquellen.

 

Ein weiterer Hauptgrund des Insektensterbens wird von Naturschützern gerne übersehen. Unsere Landwirtschaft konkurriert auf einem globalisierten Agrarmarkt im Rahmen des Freihandels mit Ländern wie Kanada.

Eine immer noch erfreulich kleinräumige Landwirtschaft z.B. in Südbaden, verkauft auf dem gleichen Markt wie die giftdominierte großindustrielle Landwirtschaft in den USA.

Wenn nur noch der Preis und die Ideologie des „freien Marktes“ zählt, dann haben Insekten, Vögel, Hecken aber auch die Mehrzahl der Landwirte selber keine Chancen.

Die Naturschutzbewegung ist nicht der Feind der Landwirtschaft, sondern der potentiell Verbündete einer naturnäheren, giftärmeren, nachhaltigen und somit auch moderneren und zukunftsorientierten Landwirtschaft. Das Insektensterben kann nicht losgelöst vom generellen, globalen Artensterben gesehen werden. ..........

 

Notwendige Ursachenforschung zum Insektensterben und ihre Probleme.

Während das Insektensterben als solches nur noch von industrienahen Insektensterbenleugnern bestritten wird, gibt es bei der Ursachenforschung, insbesondere bei der Fernwirkung der Gifte noch einen großen Forschungsbedarf. Wir sehen dies, sind aber gebrannte Kinder.

Bei Themen wie Klimawandel, Holzschutzmittelgifte, Contergan und Asbest waren die Ursachen teilweise jahrzehntelang bekannt und eine industriegelenkte Ursachenforschung, verbunden mit Verharmlosungs-Kampagnen hat Maßnahmen zur Schadensbegrenzung jahrelang verzögert und verhindert. Dies hat bei Holzschutzmittelgiften, Contergan und Asbest zu Krankheit und Tod vieler Menschen geführt.

 

Der organisierte Kampf der Klimawandelleugner wird weltweit noch größere Opfer fordern. Die Forderung nach einer industrieunabhängigen Erforschung der Ursachen des Schmetterlings- und Insektensterbens und der Fernwirkung der Gifte, erscheint angesichts der Macht von Bayer, Monsanto und Syngenta und Co. beinahe unrealistisch, muss aber angegangen werden und darf nicht zu einer Verzögerung bei der Bekämpfung des Insektensterbens führen.

 

http://www.bund-rvso.de/schmetterlingssterben.html

 

 


2. Pressemitteilung                                                            4.05.2020

 

 

BI. Grüner Kornmarkt

 

vertreten durch Dr. Kirsten Irle, Rainer Gehrke und Carsten Samoticha

 

Wir sind eine Gruppe von Menschen, die die endlose Jagd nach Investoren und Profiten als Selbstzweck auf Kosten der Umwelt und der Menschen nicht länger tatenlos mit ansehen kann. Deshalb geht es uns in erster Linie darum, auf die eine oder andere demokratische und öffentlichkeitswirksame Weise daran mitzuwirken unsere Stadt möglichst zukunftsfähig zu machen, nach dem Motto:

Global denken, lokal handeln.

Wir würden uns freuen, wenn andere Menschen eine ähnliche Perspektive haben und sich uns anschließen oder unterstützen.

 

 

Der Kornmarkt kann doch (noch) grün werden.

 

 

Wie in der Rede der Initiative „Grüner Kornmarkt“ am 03. Februar 2020 im Rat der Stadt Witten angekündigt, haben wir – nach einer rechtlichen Beratung – gegen die Stadt geklagt. (Die WAZ hat darüber am 03. März 2020 unter dem Titel „Initiative klagt gegen die Stadt“ berichtet.)

 

Wir haben gewonnen!

 

Vom Verwaltungsgericht Arnsberg wurde am 30. April 2020 beschlossen, „dass der Antragsgegner (Stadt Witten) nicht berechtigt war (…), die Unzulässigkeit des Bürgerbegehrens „Grüner Kornmarkt“ festzustellen“.

 

Im Urteil heißt es:

 

„Die Antragsteller (…) haben glaubhaft gemacht, dass mit der getroffenen abschließenden Unzulässigkeitsentscheidung nach 26 Abs. 6 Satz 1 der GO (Gemeindeordnung) NRW das konkrete Bürgerbegehren schon beendet wurde. Die Möglichkeit, für das Bürgerbegehren überhaupt noch Unterschriften zu sammeln, ist den Vertretern des Bürgerbegehrens seither genommen. Erst die gerichtliche Feststellung der fehlenden Befugnis zur Entscheidung über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens am 3. Februar 2020 im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes ermöglicht die Fortsetzung der unmittelbar-demokratischen Willensbildung.“

 

 

Zur Erinnerung:

 

Die Sommer 2018 und 2019 waren erst der Anfang der Klimakrise und sind leider nicht nur bedauerliche Ausreißer. Das wird in Zukunft die Regel, an die wir uns anpassen müssen. Eine Bebauung ist genau das Gegenteil dessen, was getan werden müsste, um angesichts der Schadstoffbelastung an windstillen Tagen bei künftigen Hitzewellen noch in der Innenstadt wohnen und arbeiten zu können.

 

Außerdem: Die Stadt arbeitet zur Zeit daran, auch den Parkplatz zwischen Oldhouse und Johanniszentrum in die Bauplanung einzubeziehen.

 

Die Wittener Bürger können ihre Unterschriften für einen grünen Kornmarkt weiterhin, sobald geöffnet, in folgenden Geschäften oder an den Mahnwachen auf der Bahnhofstrasse leisten:

 

Füllbar (Ruhrstraße), Lehmkuhl (Rathausplatz), Handarbeiten Vogt (Johannisstraße.18),

Cafe Semit (Bahnhofstraße. 50), Sparda Bank (Marktstraße)

 

Die Klimaanalyse von 2007 ist öffentlich einsehbar und auf der folgenden Seite verlinkt: https://transition-town-witten.jimdofree.com/bürgerbegehren-kornmarkt/ oder einfach „Witten im Wandel“ eingeben und dann unter Menüpunkt „Bürgerbegehren Kornmarkt“ anklicken dort ist die Klimaanalyse verlinkt.

 

Wir sammeln Spenden zur Finanzierung der Klage.

 

Empfänger: Mensch Natur und Handwerk

Spendenkonto: DE68 4402 0046 0053 9884 69

Verwendungszweck:  "Kornmarkt"

 

 

ViSdPR: BI Kornmarkt, Hauptstrasse 20, Witten

 

 

 

So oder ähnlich könnte ein begrünter Kornmarkt aussehen, rechts oben in der Ecke

könnten eine Kulturbühne mit zwei kleinen Sozialwohnungen entstehen.


Da der Wind häufig aus südwestlichen Richtungen weht, allein wegen der geographischen Lage des Ruhrtals, kann man davon ausgehen, das die Breddetrasse und die Ruhrstrasse, zumal es in dieser Richtung bergauf geht, als Windschneisen dienen. Daher weht der Wind (sofern er denn weht) auch über den Marktplatz und zwischen Johanniskirche und Oldhaus in die Bonhoeferstrasse.

Von da aus wird er teils in die Lutherstrasse, teils in die Johannisstrasse gedrückt.

Wird also die Lücke zwischen Johanniskirche und Oldhaus zugebaut, wird es dort auf dem Kornmarkt zu Wirbeln kommen, die einen Luftaustausch mit den darüberliegenden Luftschichten weitgehend verhindern, sodass die Schadstoffe aus der Ruhrstrasse grösstenteils in der unteren Ebene verbleiben.

 

Dagegen wäre eine bessere Vernetzung des Kornmarktes, wenn er denn begrünt wird, mit dem Lutherpark sicher hilfreich um für eine bessere Kühlung zumindest der umliegenden Gebäude zu sorgen und das Innenstadtklima nicht weiter aufzuheizen.

 

Klimaanalyse Witten 2007 - Pdf

 

Auszüge:

Innenstadtklima

Charakteristische Flächennutzungen in Innenstadtklimatopen sind Verwaltungs-, Geschäfts- und Wohngebäude mit vielgeschossigen Baublöcken. Kennzeichnend sind weiterhin ein sehr hoher Versiegelungsgrad sowie ein geringer Grünflächenanteil, der lediglich aus Einzelbäumen im Straßenraum sowie kleine Rasenflächen, z.T. mit Strauchvegetation als Straßenbegleitgrün, besteht. Aufgrund dieser Merkmale weist das Innenstadtklima die stärksten mikroklimatischen Veränderungen im gesamten Stadtgebiet auf. Hierzu zählen vor allem der starke Wärmeinseleffekt, bedingt durch die Fähigkeit der Baumaterialien, Wärme zu speichern, und die starken Windfeldveränderungen, die sich in der straßenparallelen Be- und Entlüftungssituationen äußern. Am Tag kann in den Bereichen mit Innenstadtklima ein erhöhtes Belastungspotential durch Hitzestress und Schwüle, hervorgerufen durch eingeschränkte Austauschverhältnisse und geringe Verdunstungskühlung aufgrund fehlender Vegetation, entstehen.

Hitze und Schwülebelastungen im Sommer und erhöhte Luftschadstoffbelas-tungen während austauscharmer Wetterlagen führen in Innenstadtklimatopen zu einer hohen bioklimatischen Belastung. Zusätzlich macht sich ein Winddiskomfort durch Böigkeit und Windturbulenzen im Bereich von Straßenschluchten und offenen Plätzen bemerkbar.                                                Klimaanalyse      S.120

 

 

Der Schwerpunkt der Industrieflächen in Witten konzentriert sich auf das Stadtzentrum sowie weite Flächen südlich der BAB 44. Die im Randbereich des Innenstadtzentrums liegenden Industrieflächen bilden in Verbindung mit den umgebenden Innenstadt- bzw. Stadtklimaflächen einen für die Stadtgröße sehr ausgedehnten Lastraum mit den typischen Erscheinungen wie extremer bioklimatischer Belastung während windschwacher Strahlungswetterlagen und stark eingeschränkter Belüftung. Aufgrund dieser Eigenschaften können sich im Zentrum produzierte Schadstoffe bei niedriger Quellhöhe stark anreichern.                                                                                                     S.122

Die hoch verdichtete Innenstadt von Witten weist nur wenige kleine Grünanlagen auf, deren positive Wirkungen sich weitestgehend auf die Flächen selbst beschränken. Um diese wohnungsnahen Klimaoasen zu bewahren und ihre Wirkung zu sichern, sind sie durch eine dichte Randbepflanzung vor den Einflüssen der Umgebung zu schützen. Größere Grünflächen, wie z.B. östlich der Innenstadt sollten durch weitere Begrünungsmaßnahmen miteinander vernetzt werden, um ihre Wirkung zu erhöhen.                                          S.133

 

 

„ Begrünung im Wohnbereich“ wurde als Planungsempfehlung in Bereichen mit schlechteren bioklimatischen und lufthygienischen Bedingungen ausgesprochen. Das Anlegen kleinräumiger Grünflächen als Regenerationsräume für die unmittelbaren Anwohner würde vor allem im Stadtkern zu einer Verbesserung der klimatischen und lufthygienischen Situation führen. Darüber hinaus existieren öffentliche Plätze oder größere Parkplätze, die für Begrünungsmaßnahmen in Frage kommen. 

                       Planungshinweise Seite 147 Klimaanalyse Witten 2007- Pdf

 

 

 

Kommentar von Rainer Gehrke:

Mit einem Bürgerentscheid können Sie auch dafür sorgen, dass im Hinblick auf die weiteren Erwärmungen im Sommer, die Innenstadt nicht unbewohnbar wird und der Kornmarkt mit einer Grünfläche, vielleicht sogar mit einer Wasserfläche versehen wird, statt mit einer Bebauung zur weiteren Aufheizung des Mikroklimas und zu einer weiteren Verschlechterung der Luftqualität durch Zubauen von Frischluft oder Abluftwegen beizutragen. Betonklötze wirken im Sommer nachts und auch tagsüber wie Heizkörper. Das Stahlwerk liegt in unmittelbarer Nähe und der Autoverkehr mit immer schwereren Karossen tut das Übrige. Zudem liegt Witten in einer Mulde, die bei unbewegten Luftverhältnissen zu einer Ansammlung von stickiger Luft und Abgasen führt. Ältere Mitbürger und Menschen mit niedrigstem Einkommen können nicht mal eben ins Auto steigen und dem Brutkasten entfliehen. Sie haben auch keine Klimaanlage oder wenigstens Rolläden (viele Menschen mit niedrigem Einkommen wohnen im Dachgeschoss), und zu wenig Geld um mal eben zum Badesee zu fahren. Für sie kann es in bestimmten Situationen um's Überleben gehen.

Eine Grünfläche würde außerdem das Stadtbild auflockern und dazu einladen ohne einem Konsumzwang ausgesetzt zu sein auch mal ein paar Minuten in angenehmer Atmosphäre zu verweilen. Städte mit attraktiven Grünflächen ziehen mehr Menschen an, als zugebaute Betonschluchten. 

 

 

 

 

Auszüge aus dem Luftreinhalteplan 2016 

 

"Bei der Aufstellung eines Luftreinhalteplans hat die zuständige Behörde die erforderlichen Maßnahmen zur dauerhaften Verminderung von Luftverunreinigungen festzulegen (§ 47 Abs. 1 BImSchG). Nach § 47 Abs. 4 BImSchG sind die Maßnahmen entsprechend des Verursacheranteils und unter Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit zu wählen und gegen alle Emittenten zu richten, die zum Überschreiten der Immissionsgrenzwerte oder in einem Untersuchungsgebiet im Sinne des § 44 Abs. 2 BImSchG zu sonstigen schädlichen Umwelteinwirkungen beitragen."

 

"Als Reizgas mit stechend-stickigem Geruch wird NO2 bereits in geringen Konzentrationen wahrgenommen. Die Inhalation ist der einzig relevante Aufnahmeweg. Die relativ geringe Wasserlöslichkeit des NO2 bedingt, dass der Schadstoff nicht in den oberen Atemwegen gebunden wird, sondern auch in tiefere Bereiche des Atemtrakts (Bronchiolen, Alveolen) eindringt.
Bereits bei relativ niedrigen Konzentrationen kommt es zu einer akuten Erhöhung der Atemwegswiderstände. Diese Akutwirkung bildet sich allerdings nach Beendigung der Exposition rasch zurück. Längerfristige, intensive Belastungen können zu Behinderungen des Gasaustausches, zu Entzündungsreaktionen und zu Beeinträchtigungen der Infektionsresistenz führen. Eine Erhöhung der Stickstoffdioxid-Konzentration in der Außenluft führt zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion und einer Erhöhung der Häufigkeit von infektionsbedingten Atemwegserkrankungen wie Husten und Bronchitis. Pro Zunahme der NO2-Belastung um 10 μg/m3 muss mit einem Anstieg der Häufigkeit von Bronchitis-symptomen oder des Auftretens von Bronchitis um ca. 10 % gerechnet werden. Aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Sterblichkeit nehmen in der Bevölkerung mit ansteigender Stickstoffdioxidkonzentration zu."                                  

                                                                                                           Luftreinhalteplan Witten

 

 

Kommentar:

NOx ist nicht das Einzige in dem Cocktail der Abgase. Ein Cocktail kann die x-tausendfach grössere Belastung für den Körper darstellen, als ein Gift alleine.    

 

Nachdem in über 20 Jahren die Politiker trotz mehrfacher Bürgerbefragungen keine Lösung  gefunden haben, die den Abstimmungsergebnissen der Befragungen auch nur Ansatzweise entsprechen, haben wir uns entschlossen ein Bürgerbegehren/Bürgerentscheid gegen die Bebauung durchzuführen.

 

Mit besten Grüssen, von Transition-Town Witten,

attac-Witten, BI-Empört Euch!, Mehr Demokratie-eV. aufstehen-Witten, Bürgerselbsthilfe Witten, Mitglieder des Verdi Erwebslosen- Ausschusses, Strohbau.org.

 

 


Der Jahresmittelwert für das Jahr 2015 beträgt nunmehr 42 μg/m³. Dabei ist zu beachten, dass das Jahr 2015 meteorologisch ein sehr günstiges Jahr war. Aufgrund der wechselnden Meteorologie ist gegebenenfalls davon auszugehen, dass sich für das Jahr 2016 ein erhöhter Jahresmittelwert an NO2 herausstellen wird. 

Auszug aus Luftreinhalteplan

 

"Der Innenstadtbereich, der am stärksten von den Immissionen betroffen ist, hat eine Fläche   von ca. 0,22 km2. Witten hat ca. 98.600 Einwohner. Das sind formal 1.362 Einwohner pro Quadratkilometer. Bezogen auf einen Quadratkilometer Siedlungs- und Verkehrsfläche sind es 4.857 Personen. Im Innenstadtbereich wohnen etwa 190 Personen, die von der Immissionsbelastung am stärksten betroffen sind."

 

Kommentar von Rainer Gehrke:

Diese Berechnung halte ich für geschönt, da im Zentrum die Baudichte sowie die 

Etagenzahl höher ist, als in den Randflächen. Außerdem ist meines Wissens nach nicht nur die Ruhrstrasse betroffen von den Abgasen des Stahlwerkes, einschliesslich regem Autoverkehr.

 

"In der Ruhrstraße in Witten ist mit 51 % der Straßenverkehr (Kfz (lokal) und Kfz (ur-ban) Hauptverursacher an der Stickstoffoxid-Gesamtbelastung. Auffallend ist mit 29 % der hohe Anteil, der durch die Busse verursacht wird. Der regionale Hintergrund trägt mit 42 % zu der NOx-Gesamtbelastung bei. Die Beiträge der Industrie und HuK sind jeweils 3 %."

 

Auch diese Einschätzung würde ich hinterfragen, woher kommt plötzlich der regionale Hintergrund von 42%? Siehe Grafik 3.1/1 oben.

Auch das Stahlwerk hat nicht überall hohe Schornsteine, wie in der Grundannahme vorrausgesetzt wird, die Auswirkungen habe ich in der Wiesenstrasse oft genug erlebt, ohne Busverkehr, nur ich konnte nach Feierabend wegfahren.

 

Zwischenruf:

In China werden die Busse neuerdings im grossen Stil mit Elektrobussen ersetzt, auch wir in Deutschland hatten die ersten Versuche in den 80iger Jahren, auch mit Wasserstoff, seitdem ist nichts mehr vorrangetrieben worden, denn man konnte mit der Widervereinigung von all unseren Umweltproblemen ablenken und das obwohl unser Produktionsniveau weit höher als das der ehem. DDR war und dementsprechend auch einen grösseren Einfluss auf die Umwelt hatte, allein duch die Mengen die produziert wurden, zb. Autos die damals wegen der Energiepreise und wegen der Luftverschmutzung sehr windschnittig gebaut wurden. Es kam kein Auto ohne aufwendige Tests in den Windkanälen auf den Markt und wir dachten, ok. es geht vorran, zwar langsam aber stetig. Doch daraus wurde nichts, plötzlich hatte man alle guten Vorsätze vergessen und alles wurde immer schwerer und größer, auch die Landwirtschaftlichen Betriebe und deren Maschinen und die Militärische Maschinerie, obwohl doch der Ostblock weggefallen war und kein wirkliches Feindbild vorhanden war. Wandel durch Handel hieß es damals. Aber schliesslich hat man sich ja glücklicherweise ein neues Feindbild geschaffen.      

 

Der Kampf gegen den Terrorismus   --   Die Anstalt ca. 7 min:          youtube.de

 

Heute fragt man sich ob noch irgend ein klein wenig Verstand bei der Industrie und den Politikern vorhanden ist, oder ob sie wohl keine Kinder haben?

Oder kein Herz?

 

"Im Zuge der Fortschreibung des ersten LRP wurden bereits weitere Maßnahmen ergriffen  und umgesetzt (siehe Kapitel 5), die u.a. zu einer Reduzierung der NO2- Immissionen bis zum Jahr 2015 geführt haben. Der Jahresmittelwert für das Jahr 2015 beträgt nunmehr 42 μg/m³. Dabei ist zu beachten, dass das Jahr 2015 meteorologisch ein sehr günstiges Jahr war. Aufgrund der wechselnden Meteorologie ist gegebenenfalls davon auszugehen, dass sich für das Jahr 2016 ein erhöhter Jahresmittelwert an NO2 herausstellen wird. Der Gesetzgeber sieht vor (39. BIm-SchV, § 27 Abs. 2), dass der Grenzwert dauerhaft eingehalten werden muss und der Zeitraum einer Nichteinhaltung von Grenzwerten so kurz wie möglich gehalten werden muss.

Aufgrund der Nichteinhaltung des NO2- Grenzwerts, unter anderem auch in Witten, wurde ein EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eröffnet. Es drohen die Umsetzung von Sofortmaßnahmen sowie erhebliche Geldbußen."

Ohne das Ergreifen weiterer Maßnahmen wurde anhand von Prognosen eine NO2-Gesamtbelastung von 42 μg/m³ für das Jahr 2017 ermittelt. D.h. zur Grenzwerteinhaltung wäre noch eine Reduktion der NO2-Gesamtbelastung um 5 %, d.h. 2 μg, erforderlich. Infolgedessen zeigt sich die Notwendigkeit zusätzlicher Maßnahmen

 

                                                               Quelle:  Luftreinhalteplan Witten - Pdf


 

 

Pressemitteilung der "BI Bürgerbegehren Kornmarkt" 21.02.2020

 

Der Ratsentscheid ist rechtswidrig -

Bürgerbegehren Kornmarkt: WIR KLAGEN

 

 

Der Rat der Stadt hat am 03.02.2020 über die Zulässigkeit eines Bürgerbegehrens entschieden, das bis jetzt noch nicht eingereicht wurde, was rechtlich und auch praktisch nicht möglich ist.

 

Nur weil der Rat weiß, es kommt ein Antrag, kann er nicht über ihn entscheiden, bevor er tatsächlich auch gestellt, also eingereicht wird. Das ist, als würde man einen Kläger abweisen wollen, bevor er eine Klage eingereicht hat.

 

So wie die Stadt agiert, handelt es sich um eine neue nie dagewesene Qualität politischen Handelns, die durch die Stadtverwaltung scheinbar gezielt ausgeübt wird, um demokratische Entscheidungsprozesse empfindlich zu stören und ein Bürgerbegehren und das Sammeln von genügend Unterschriften von Anfang an zu verhindern.

 

 

1. Da das Bürgerbegehren noch nicht eingereicht wurde, darf und kann der Rat überhaupt noch nicht über die Zulässigkeit entscheiden, das war ein rechtlich unzulässiger Schritt mit einer tiefgreifenden Behinderung eines demokratischen Prozesses, da allein die Sicht der Stadtverwaltung und die angebliche Unzulässigkeit des Bürgerbegehrens über die Presse bekannt gemacht wurde.

 

 

2. Ein Ausschuss darf nicht über ein stadtplanerisches Verfahren (öffentliche Plätze) entscheiden, wie hier geschehen, denn hierfür bedarf es eines Ratsbeschlusses unter vorheriger Einbeziehung der Öffentlichkeit.

Unter Einbeziehung der Öffentlichkeit verstehen wir, dass der Wille der Mehrheit der Befragten bei einer Entscheidungsfindung auch berücksichtigt wird.

 

Ein historischer öffentlicher Platz wie der Kornmarkt, auf dem Jahrhunderte lang Korn gehandelt wurde und wo einmal unter Anderem der Sackträgerbrunnen stand, kann niemals nach § 34 (Schließung einer Baulücke) behandelt werden. Nach dieser Einschätzung müsste eine Bebauung des Petersplatzes vor dem Petersdom in Rom eine Baulückenschließung sein.

 

Hier in Witten hat ein Wettbewerb für Bebauungsvorschläge zur Gestaltung des Platzes ohne feste Vorgaben stattgefunden, was ebenfalls ein klares Unterscheidungsmerkmal zur Schließung einer Baulücke ausmacht, da diese feste Vorgaben hat.

 

Da also ein Bebauungsplanverfahren auf jeden Fall vorgeschrieben ist, so die Kommentierung des Deutschen Institutes für Urbanistik, muss auch festgestellt werden, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist.

 

 

3. In ca.10 Terminen wurde in vielen Gesprächen ein initiierendes Bürgerbegehren aufgesetzt, das nicht an Fristen gebunden ist und dessen Formulierung gemeinsam mit der Stadtverwaltung entwickelt wurde. Die Verwaltung lehnt es nun aber als kassierendes und damit an Fristen gebundenes Bürgerbegehren ab.

 

 

4. Die Kostenschätzung, die von der Stadt in einem WAZ Artikel moniert wurde, stammt von ihr selbst. Für den ersten Investor schätzte sie 1,45 Mill. für die Erschließung des Grundstücks – für die Begrünung des Platzes 1,7 Mill. Euro. Da kommen Fragen auf

z.B. warum eine Begrünung so teuer sein sollte.

 

 

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens gehen nach juristischer Beratung weiterhin davon aus, dass die Vermarktung keine Rechtsgrundlage hat, da diese nicht, (wie in den Beschlüssen des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt schriftlich festgehalten), im Rat behandelt und vom Rat beschlossen wurde, und sie erwarten, dass es die vom Ausschuss angekündigte und festgelegte Politik- und Bürgerbeteiligung geben wird.

 

Bei dieser Beteiligung sollte es eine sachliche Information der Bürger über die Bebauung öffentlicher Plätze, die geänderten klimatischen Rahmenbedingungen, die seit Jahrzehnten über den Grenzwerten liegende Luftverschmutzung und auch über die politischen Beschlüsse der Stadt Witten zum Klimaschutz geben.

 

 

Die in der Ratssitzung von der Verwaltung angesprochene „Bürgerbeteiligung“ besser -Befragung, die es gegeben hat, nützt natürlich wenig, wenn sie wie die Klimaanalyse und die Klimaresolution keinerlei Auswirkung auf die Entscheidungen hat und keinerlei Konsequenzen nach sich zieht.

 

Hier vier Bäume auf einem Platz von 700 m² als „grüne Mitte für Witten“ schönreden zu wollen, wie beispielsweise von den Piraten oder auch von Anderen als „gelungener Kompromiss“ den Bürgern verkaufen zu wollen,

erinnert fatal an ein einzelnes Huhn, das als Alibi-Huhn vor einer riesigen Hühnerfarm mit Käfighaltung auf einem kleinen Grünstreifen herum picken darf und dann als der Beweis für Freilandhalrung dient.

 

 

Davon abgesehen werden die vier Bäume kaum den Hitzestress im Sommer neben vier wuchtigen Betonbauten und einer Mauer auf einem größtenteils gepflasterten Platz überstehen. Erinnern wir uns doch mal an ganze Wälder, die momentan vertrocknen und abbrennen, ohne direkt neben einer Sonnenfalle zu stehen, auch in Deutschland.

 

 

Eine Bebauung mit Betonklötzen bedeutet quasi „Heizkörper“ in einer Wärmeinsel aufzustellen die, bei Sommertemperaturen um die 40 Grad, gleichzeitiger Luftbelastung und Windstille die Gegend zeitweise unbewohnbar machen könnten.

 

Wenn das Geld für die Klimaanalyse nicht herausgeschmissen sein sollte, müsste das umgesetzt werden, was in ihr gefordert wird: eine Kühlung der Innenstadt durch Entsiegelung und ausreichend starker Begrünung mit anschließender Vernetzung der bestehenden Grünflächen.

 

Die Sommer 2018 und 2019 waren erst der Anfang der Klimakrise und sind leider nicht nur bedauerliche Ausreißer. Das wird in Zukunft die Regel, an die wir uns wohl oder übel gut oder schlecht, anpassen müssen. Eine Bebauung ist genau das Gegenteil dessen, was getan werden müsste, um auch in 10 Jahren bei Hitzestress und Windstille eventuell noch eine bewohnbare Innenstadt haben zu können.

 

Ist es besser, 1,45 Mill. Euro an einen Investoren für Erschließungskosten auszugeben, möglicherweise später für Leerstände aufkommen zu müssen, wie zur Zeit beim Celestiangebäude, oder mit vielleicht 1,7 Mill. Euro in eine zukunftsorientierte attraktivere Innenstadt zu investieren und den Klimawandel sowie den Wunsch der Mehrheit der Bürger nach einer zentralen Grünfläche endlich ernst zu nehmen?

 

Wenn man bauen möchte in Witten, dann könnte ohne Schaden für das dortige Mikroklima u.a. in Bommern noch gebaut werden. Alles Weitere ist der Klimaanalyse zu entnehmen. Die Klimaanalyse von 2007 ist öffentlich einsehbar und z.B. auf der folgenden Seite verlinkt: siehe unten auf dieser Seite

 

www.transition-town-witten.jimdo.com oder einfach

 

Witten im Wandel“ eingeben und dann unter Menüpunkt „Bürgerbegehren Kornmarkt“ - Klimaanalyse aufrufen.

 

Wegen all dieser Wirren, möchten wir noch die Frage aufwerfen, ob in NRW Bürgerbegehren den nötigen Stellenwert haben um praktisch von normalen Bürgern, die kein Jurastudium absolviert haben, durchgeführt werden zu können?

 

Können wir so eine wirklich demokratische Entwicklung und Teilhabe fördern, oder sollen die Bürger von der politischer Beteiligung an wichtigen Entscheidungen abgeschreckt werden ?

 

Innerhalb Deutschlands ist NRW unseres Wissens nach das Schlusslicht in der Durchführbarkeit von Volksentscheiden und Bürgerbegehren.

 

Deshalb muss es ein Ziel der Landespolitik sein, die dafür nötigen Bestimmungen zu vereinfachen und dem Bürgerwillen bzw. der direkten Demokratie in Zeiten des Klimawandels eine echte Chance zu geben.

 

Wir sammeln Spenden, zur Finanzierung der Klage gegen die Unzulässigkeit der Behinderung von demokratischen Prozessen, wie Unterschriftensammlungen für Bürgerbegehren.

 

Spendenkonto: DE68 4401 0046 0053 9884 69 Kennwort „Kornmarkt“

 

BI Bürgerbegehren Kornmarkt, Hauptstraße 20, Witten

 

 


Anpassung an Klimawandel

"In vielen Städten sieht es schlecht aus"

 

Deutschland tue nicht genug für den Klimaschutz, sagt Steffen Bender vom Helmholtz-Zentrum im Gespräch mit tagesschau.de.

Bei der Anpassung von Städten und Landwirtschaft an den Klimawandel sehe es aber noch schlechter aus.  .......

Man müsste zum Beispiel darüber nachdenken, ob der Aufbau oder die Geometrien von Stadtquartieren nicht anders gestaltet werden müssten, so dass Gebäude sich gegenseitig verschatten, die Fassaden und Dächer begrünt werden und größere Wasserflächen implementiert werden. Stattdessen beobachten wir bei der überwiegenden Mehrheit der Projekte eine weiter zunehmende Verdichtung, bei der sich anschließend die Hitze in den Straßen  staut. 

                                                                                                     tagesschau.de

 


Newsletter 4-2017

Wir sammeln Unterschriften für die Begrünung des Kornmarktes.

Unterschriftenlisten liegen in verschiedenen Geschäften in Witten aus, ua. bei Lehmkuhl, Marktstrasse 5, Füllbar Ruhrstrasse 10, Handarbeiten Vogt Johannisstrasse 18, Cafe Mr. Simit Bahnhofstrasse 50.

Wenn Ihr Euch für die Erhaltung des Kornmarktes als Grünfläche einsetzen möchtet, könnt Ihr Euch hier auch die Unterschriftenliste herunterladen.

Grafik speichern und ausdrucken.


Kommentar:

Hier ein Beispiel für sinnvolle Projekte in einer Stadt im Klimawandel.

Natürliche Klimaanlage für die Stadt

 

Weltweit ist der Trend zur Verstädterung ungebrochen, werden Grünflächen mit Asphalt und Beton "versiegelt". Doch Städte verändern das Klima: Es entstehen Hitzeinseln, wie etwa in der Innenstadt Berlins. Hier ist es im Sommer bis zu zehn Grad wärmer als im Umland. Die Erderwärmung verschärft das Problem: Klimaforscher erwarten, dass die Temperaturen in der Region Berlin bis 2050 um durchschnittlich 2,5 Grad Celsius steigen.

 

Städtische Hitzeinseln entstehen, weil sich Beton und Asphalt viel stärker aufheizen als Grünflächen. Es fehlt die Kühlung durch verdunstendes Regenwasser, wenn dieses von versiegelten Flächen in die Kanalisation fließt. Verstärkt wird dieser Trend durch die bei vielen Architekten beliebten Glasfassaden - wahre Energiefresser, in denen im Sommer die Klimaanlagen auf Hochtouren laufen. Deren Energiebedarf bringt schon heute viele Stromnetze an den Rand ihrer Kapazitäten............   

                                                                                       weiterlesen: daserste.de


Klimawende von unten

 

Wie wir durch direkte Demokratie die Klimapolitik in die Hand nehmen 

Der Stickstoffdioxid-Grenzwert für die innerstädtische Atemluft liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Witten wies 2017 mit 43,0 Mikrogramm pro Kubikmeter deutschlandweit einen der höchsten Jahresmittelwerte für Stickstoffdioxid auf. Mit einem Bürgerbegehren kannst Du dafür sorgen, dass die Radinfrastruktur ausgebaut wird und damit mehr Menschen das Fahrrad als Hauptverkehrsmittel nutzen. So wird nicht nur die Luft in Witten wieder gesünder – es steigen auch die Sicherheit und die Lebensqualität.                                                             

Radentscheid- Klimawende.org 

Klimawende.org 

Handbuch zum kaufen oder auch runterladen:

Pdf - umweltinstitut.org

 

 

 

Kommentar:

Sollen zukünftig immer häufiger solche Schlagzeilen zu lesen sein?

 

Hitzewelle in Deutschland forderte über 1.200 Todesopfer

 

Die Klimakrise schlug 2018 voll ein. Durch Extremwetterereignisse hatte Deutschland verhältnismäßig die meisten Todesopfer weltweit zu beklagen. Auch bei den wirtschaftlichen Schäden liegt das Land weit vorne. Hitze und Dürre forderten ihren Tribut. 

                                                                                              energiezukunft.eu

 

 

 

 

 

 


Betonwüsten im Hitzestress -

Wie reagieren Städte auf den Klimawandel?

Es geht schneller als gedacht - der Klimawandel bringt schon jetzt Rekordhitze in die deutschen Metropolen.

Die Städte mit ihren zubetonierten Flächen heizen sich im Sommer tagsüber immer öfter auf mehr als 40 Grad auf und geben ihre Wärme nachts nur sehr langsam ab. Bäume und Bäche, die Kühle spenden, sucht man vielerorts vergebens.

Es diskutieren:
Heike Dederer, stellvertretende Leiterin Stadtplanungsamt, Karlsruhe
Dr. Fabian Dosch, Referatsleiter beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Bonn
Prof. Wolfgang Weisser, Institut für Terrestrische Ökologie an der TU München         

Gesprächsleitung: Susanne Henn                                                               swr.de


Wetterextreme:

Das wird ja immer schöner

 

 

 

 

 

 

Viel zu warm und viel zu sonnig: In München macht sich der Klimawandel bemerkbar - und er wird bald auch Einfluss auf das Stadtbild haben.

Die Fieberkurve steigt. Seit 1955 misst der Deutsche Wetterdienst an seiner Station in der Stadt nicht nur die Temperatur, sondern natürlich auch den Niederschlag, Schneehöhen und Sonnenscheindauer. Doch bei allen Langzeitbeobachtungen können die Forscher mit Sitz an der Helene-Weber-Allee in Neuhausen klar herauslesen, dass die Jahresdurchschnittstemperatur in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen ist. Die Durchschnittstemperatur lag in den vergangenen zwei Jahren bei 11,4 Grad Celsius, das langjährige Mittel ist lediglich 9,2 Grad: Der Klimawandel betrifft längst auch München.    

                                                                                                   sueddeutsche.de

Kommentar:

Auch die Stadt Witten sollte sich auf immer wärmere Temperaturen einstellen.